Der Kärntner Baldur Preiml revolutionierte in den 70er Jahren die Trainingsmethoden und gilt bis heute als "Vater des österreichischen Skisprungwunders". Athleten wie Toni Innauer, Karl Schnabl oder Hubert Neuper sprangen unter seiner Führung von Erfolg zu Erfolg. Am Montag ist Baldur Preiml im Alter von 85 Jahren verstorben.
Als Sohn einer Kärntner Bergbauernfamilie verschrieb sich Baldur Preiml früh dem Sport, zunächst vor allem der Leichtathletik, wo er auch Kärntner Meister im Zehnkampf wurde. Mitte der 50er Jahre entdeckte aber Siegi Kostner von der WSG Radenthein sein Talent für das Skispringen. Bereits 1958 wurde der damals 18-jährige Kärntner österreichischer Jugendmeister und schaffte nur eine Saison später den Sprung ins Nationalteam.
In der Folgezeit konzentrierte sich der dreifache Familienvater auf seine Familie und seine berufliche Ausbildung. Er schloss erfolgreich sein Studium (Sport und Geschichte) ab und begann 1970 am Skigymnasium in Stams zu unterrichten. Intensiv beschäftigte er sich damals mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten der Leistungsverbesserung. Diese sah er neben dem mentalen und gesundheitlichen Bereich (als Coach förderte er Mentaltraining und das Ernährungsbewusstsein seiner Schützlinge) vor allem auch auf dem Materialsektor (Ski, Bindungen, Anzüge, Helme).
Mit Baldur Preiml verliert der österreichische Skisport nicht nur einen herausragenden Trainer seiner Zeit, sondern die gesamte Skisprung-Familie einen jahrzehntelangen Freund, der diese Sportart revolutioniert hat. Wir werden an Baldur Preiml stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Foto ÖSV-Archiv Richard Frischauf: v.l.n.r.Rudi Wanner, Edi Federer, Karl Schnabl, Hans Millonig, Hans Wallner, Baldur Preiml.